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Veränderung verstehen



Heutzutage gelten schnelle Lösungen als Mittel der Wahl. Darunter fällt auch die Ansicht, dass Veränderungen mühelos und im Handumdrehen realisiert werden können. „Doch meine Erfahrung ist eine andere“, sagt Industrie strategin Claudia Wörner. Und führt aus: „Veränderungen sind nicht leicht, können aber einfach sein, wenn man weiß, was der Prozess erfordert.“


Ein Beitrag der yes or no Redaktion


Managementberaterin Claudia Wörner kennt die positiven und negativen Mechanismen von Veränderungsprozessen aus ihrer langjährigen Zusammenarbeit mit CEOs und Führungskräften in der Industrie. „Veränderungen“, sagt sie, „brauchen 10 Monate oder länger.“ Meist müssen dabei langjährige Gewohnheiten losgelassen und eingefahrene Strukturen aufgelöst sowie neue Verhaltensweisen und Routinen ein Teil der Persönlichkeit und des Unternehmens werden.


Dabei liegt der Fokus auf zwei Punkte:


1. Niemand ändert sich ohne Leidensdruck.


Eine Erkenntnis, die nicht zur heutigen Spaß- und Easy-Going-Gesellschaft passt. Doch, Hand aufs Herz, fragen Sie sich: Wann haben Sie zuletzt eine echte Veränderung vollzogen?


Nur selten geschieht das aus freien Stücken. Meist steckt Leidensdruck dahinter und dieser tritt in unzähligen Formen auf, seien es gesundheitliche oder familiäre Probleme, Überstunden, komplizierte Abläufe im Unternehmen, Streit mit Vorgesetzten oder Kollegen, etc. 


„Wenn Sie in Ihrem Unternehmen etwas verändern wollen, müssen Sie sich also zuerst fragen, welchen Leidensdruck gibt es für die Mitarbeiter?“, rät Claudia Wörner. Gibt es keinen, „dann gibt es auch keine Veränderung. Die Mitarbeiter werden es lassen“, weiß die Industrieexpertin. Die Folge: Sind Veränderungen notwendig, muss ein Leidensdruck gefunden werden. „Damit sind keine Drohungen gemeint“, sagt sie „hier geht es um Dinge, wie weniger Aufstiegschancen im Betrieb oder auch reduzierte Boni.“


2. Gewöhnung ist noch nicht das Ziel.


Wenn die Änderung kontinuierlich vorangebracht wird, tritt nach 1 – 2 Monaten die Phase der Anpassung und Gewöhnung ein. Geschafft, mag man an diesem Punkt denken. Es läuft gut, positive Rückmeldungen stellen sich ein, die meisten wähnen sich bereits am Ziel. „Doch nun kommt das unsichtbare Gummiband“, gibt die Beraterin zu bedenken. Das Gummiband ist das unbemerkte Nachlassen bei ersten Erfolgen. Vermutlich kennen Sie das aus eigener Erfahrung.


Und dieses Gummiband ist so lange präsent, bis die Änderung ein Teil der Persönlichkeit oder des Unternehmens geworden ist. „Das kann rund 6 Monate oder auch länger dauern“, weiß die Industriestrategin


Was kann ein Unternehmen tun, um diesen Prozess kontinuierlich in Gang zu halten? „Mit dem Wissen, dass die Veränderung lange dauert, ist es nicht getan“, betont Beraterin Wörner. Es ist die Aufgabe von Führungskräften oder Verantwortlichen, den gesamten Prozess zu begleiten. „Also zu unterstützen, zu kontrollieren und zu motivieren“, rät sie. Und fügt an: „Der größte Feind in diesem Prozess ist nicht mangelnde Disziplin, sondern das Vergessen.“


Diese Vorgehensweise empfiehlt die Strategin auch ihren Kunden für die Bereiche Kommunikation und Public Relations. „Bei Änderungen in der Kommunikation bringen Einzelaktionen nichts. Auch hier gilt: Kontinuität. Also permanente Information. So wird das nicht vergessen. Nicht von meinen Kunden. Und nicht von deren Kunden.“ 


Für diese Handlungsweise gibt es ein erfolgreiches Werkzeug: Der MasterPlanner.

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